Nini's Welt

Der letzte Tag im Reich der Kiwi

So. Nun sind wir in Christchurch gelandet, die groesste Stadt im Osten der Suedinsel. Von hier aus geht morgen der Flug nach Sydney.
Wo bin ich stehengeblieben – ach ja, beim Essengehen in Queenstown, das wirklich einen laengeren Aufenthalt sowohl mit seiner Schoenheit, Lage als auch Unternehmungsangebot rechtfertigen wuerde. Die Jugendherberge war ok, die Kueche anstaendig ausgestattet, aber man moechte ja dann in Neuseeland wenigstens auch einmal Fisch gegessen haben. Also sind wir in ein “Hafenrestaurant” gegangen und haben einen Fisch namens ‘Hapuka’ bestellt. 1. kann man durchaus Hafen sagen, auch wenn es sich um einen See handelt, da er sehr lang ist und auf ihm Dampfer fahren. 2. wussten wir eigentlich auch nur, dass Hapuka ein Fisch sein muss, weil Filet dabeistand. Dann bekamen wir fuer relativ schmales Geld in sehr schoenem Ambiente einen butterzarten Fischtraum in Butter-Mandel-Kruste mit Oliven, Ofenkartoffeln und Sherry-Sauce, ein Gedicht! Fast so gut wie das Beef in New York!
Am naechsten Morgen war schon Abfahrt Richtung Lake Tekapo. Muessig zu sagen, dass da natuerlich strahlender Sonnenschein war. Wir redeten uns aber erfolgreich ein, dass es sicher trotzdem in Stroemen regnete am Milford Sound. Die Kiste von Mietwagen machte keine Mucken mehr, immerhin. Die Landschaft war auf der Fahrt gepraegt von den fantastischen Suedalpen. Die Berge am Lake Wakatipu, an dem Queenstown liegt, heissen die “Remarkables”. Das trifft es sehr gut! Die Berge dort im Sueden sind beinahe allgegenwaertig. Fast so wie unsere Alpen, nur dass man sich nicht im Tal als Beobachter befindet sondern auf einer Hochebene. Und die Baeume lassen sich auch wenig von der Hoehe beeindrucken. Da stehen ueberall noch Nadelbaeume aber auch Palmen und Farnbaeume. Und Lupinen! Ueberall! Als Zwischentagesziel hatten wir uns den Mount Cook ausgesucht, der mit dem Mount Tasman zusammen sehr eindrucksvoll anzuschauen ist – vor allem mit einem so tuerkisblauen See wie dem Lake Pukaki im Vordergrund. Eine sehr malerische Landschaft war das. Weiter ging es nach einer kurzen Fotosession dann zu unserem tatsaechlichen Ziel, dem Lake Tekapo, der parallel zum Lake Pukaki gelegen ist. Keine weiten Wege. Die Jugendherberge in diesem 600 Seelen Oertchen war sehr schoen, neu und vor allem direkt am See gelegen. Und hier gab es wieder Tausende Lupinen in allen Farben. Selbst der kleinste Ort hat noch mehr Souvenirlaeden als Wohnhaeuser. Ich wollte ja ein kleines Schaffell fuer lumpige 15 Euro kaufen, aber der Mann an meiner Seite hielt mich energisch davon ab. Wir haben dann abends auch Lamm gekocht – das muss man bei 50 Millionen Schafen in Neuseeland dann ja auch mal gegessen haben. Und es war auch wirklich lecker!
Heute sind wir vom schoenen Lake Tekapo aufgebrochen und nach Christchurch gefahren. Hier haben wir dann eigentlich nur das Aquarium besucht, das ein Nachtgehege mit den echten neuseelaendischen Nationaltieren, den Kiwis, zu bieten hat. Aber es war schon sehr dunkel – man konnte nur einen langen Schnabel und einen runden puscheligen Koerper sehen. Jetzt entspannen wir noch die letzten Stunden, werden morgen noch mal anstaendig ausschlafen und dann Richtung Flughafen starten. Da muessen wir dann noch das Auto abgeben.
Das wird ein Spass – wenn die naemlich die wackelige Stossstange und den Sprung im Ruecklicht verrechnen moechten, dann muss ich leider Amok laufen. Da ist noch nicht mal eine Bedienungsanleitung dabei, die Warnleuchten blinken auf chinesisch, und das Auto hat grade mal 3 Gaenge, so wie es sich den Berg mit 40 raufschleppen muss.
Wie auch immer, abschliessend zu Neuseeland zu sagen waere:
1. Regel 1 – sprich niemals in Gegenwart anderer Menschen deutsch. Es sind naemlich garantiert Deutsche. Wir sind naemlich ueberall hier.
2. Die meisten Tiere, die nicht im Meer leben, sieht man tot auf der Strasse kleben. Ist leider echt so. Opossums haben wir massenhaft gesehen, sie waren nur nie lebendig.
3. Neuseelaender sind stressfreier beim Autofahren. Auf der ‘Autobahn’ ueberholt einen schon mal ein Schwertransport mit 130 kmh. Wenn einer langsamer ist als man selbst, faehrt er einfach links rueber und laesst einen vorbei.
4. Bauarbeiter sein ist hier ein Beruf fuer beide Geschlechter. Wir haben gleich viel Maenner wie Frauen gesehen. Und die gruessen einen immer freundlich, wenn man vorbei faehrt.
5. Neuseelaender koennen noch viel schlechter Brot backen als die Amis. Die meisten Brote sind truegerisch aehnlich anzuschauen wie zu Hause, dann fasst man sie an und sie knautschen sich auf die Groesse einer Streichholzschachtel zusammen.
6. Schilder koennen die leider auch nicht. Es ist alles ganz mies ausgeschildert. Wenn man nicht weiss wos lang gehen soll, faehrt man am besten so lang herum, bis man irgendwo wieder ein Schild entdeckt.
So, Zeit ist rum. Ihr hoert wieder von uns aus Australien!

Samstag, 01. Dezember 2007, 09:00 Uhr, abgelegt unter Allgemein.

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1 Kommentar

  1. sensationell! also spätestens nach den letzten bildern hab ich wirklich fernweh bekommen, ganz toll :)

    Kommentar von romeo – 01. Dezember 2007 um 14:00

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