

Ich war wieder lange nicht online, was nicht etwa mit ewig in der Uni verbrachter Zeit zusammenhing, sondern wiedermal – wie könnte es anders sein – mit langen Nächten. Viel Arbeit, weniger viel Party. Ausserdem war ja Weihnachten, und zwischen dem Weinglas und dem Entenbraten balanciert man ja dann auch nicht den Computer auf den Knien, um mal eben ins Internet zu gehen.
Viel ist unitechnisch bei mir nicht passiert, ich werde jetzt mal beginnen, mich auf die Chirurgie-Prüfung vorzubereiten – das ist schon fast höchste Eisenbahn. Die Doktorarbeit schleppt sich so, ich werde wohl eine Famulatur in Marburg machen in den Semesterferien, damit ich etwas mehr Zeit für den Kram habe.
Dann gibts natürlich auch erfreuliche Ereignisse – man solls ja nicht beschreien, weil das Schicksal sich dann im gleichen Augenblick im Sinne von “den Tag nicht vor dem Abend loben” gegen einen verschwören könnte, aber ich mach mir da im Moment wenig Sorgen. Ich habs tatsächlich nach langer Trockenzeit geschafft, nen Mann für mich zu begeistern, der echt mal was taugt.
So, abgesehen von diesem erfreulichen neuen Detail in meinem Leben hab ich gerade einen hässlichen neuen Freund – nämlich einen widerwärtigen Schmerz in meinem Rücken, der bestimmt eine Abart von Steffis Hals-Pestbeule ist. Die hat nämlich Pfeiffersches Drüsenfieber, und ihr wächst grad ein zweiter Kopf ausm Hals.
Mit diesem schönen Schlusssatz (pfui, ein Wort mit drei Konsonanten hintereinander) verabschiede ich mich zur wohlverdienten Ruhe.
Willkommen im neuen Jahr!
Was soll ich sagen? Es fing so richtig beschissen an. Hoffnungslose Unterbesetzung an meinem Arbeitsplatz zum einen und das Vergessen meiner Wenigkeit über mehrere Stunden auf dem Garderobenposten zum anderen taten ihr Übriges, um die Silvesternacht für mich zu einem wenig schönen Erlebnis zu machen. Aber – es kann demnach ja auch nur viel besser werden.
Jetzt hat mich offenbar ein bösartiger Keim besiedelt, bzw. meine Lymphknoten, von deren Existenz ich bisher keine Ahnung hatte. Über meinem Kehlkopf hängt ein dickes Ei, und da es wenig wahrscheinlich erscheint, dass es sich um ein tatsächliches Ei, das bei der Nahrungsaufnahme in die falsche Richtung gerutscht ist, handelt, dürfte es wohl ein Lymphknoten sein. Darüberhinaus habe ich Steffi eben auf ihr Drängen mit einer wunderschönen Braunüle versehen, die vermutlich beim Herausziehen ihre Mini-Fuzzel-Venchen ein wenig geschrottet hat. Jedenfalls läuft sie jetzt die ganze Zeit mit einem riesigen Pflaster und Kühlakku herum.
Heute haben wir auch unsere erste Bestrahlungsplanungs-CT gesehen, in der erstmals der Anal-Localizer (von unserem Doktorvater liebevoll Anal-Pöppel und von uns Anal-Schnuller genannt) zum Einsatz kam. Da das Teil leider nicht in seiner vorgesehenen Position verweilen sondern zurück gen Licht streben wollte, habe ich den latent sadistischen Vorschlag gemacht, das Teil vorne doch einfach ein bisschen dicker zu machen – damit das Teil auch dort hängen bleibt, wos hinsoll. Mal sehen, ob das jetzt so funktioniert. Nächste Woche gehts dann nämlich los mit dem Manometrieren. Das heißt, erst nachdem wir Schwester Dorothea, die heute vergeblich auf unser Erscheinen gewartet hat, mit Wein und Pralinen bestochen haben.
So, in dem Sinne – die Straußensteaks sind fertig. Adios muchachos.
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