So was könnte ich am Ende dieses Tages, der gleichzeitig auch das Wochenende einläuten sollte, wohl schönes zu berichten haben? Hm…da muss ich mal überlegen…ach ja, ich bin im Sommer aller Wahrscheinlichkeit nach in München für einen Monat. Und im Februar vielleicht auch schon wieder, weil ich möglicherweise dort doch noch – und das auch noch am Valentinstag – zu meinem heiß herbeigesehnten Depeche Mode Konzert komme, da sich glücklicherweise jetzt doch noch ein Mensch erbarmen will, mit mir da hin zu gehen.
Nun ja, das dazu. Der heutige Abend stand jedenfalls unter – wie ich fälschlicherweise annahm – besten Vorzeichen, weil ein Chorfest in der Vergangenheit immer für Gaudi und willenloses Wiederaufbereiten alter Lieder stand. Tja, ich bin scheinbar echt alt geworden. Die Zeit hat sich quasi heimlich an mir vorbeigepirscht, weil als ich so alt war wie die Kinder, die da heut abend saßen, da hab ich mich nicht den ganzen Abend an ner Cola (nein besser noch an ner Spezi oder ner “Fannda”) festgehalten, Maumau gespielt und mich über Innenpolitik wahlweise Salatrezepte wahlweise Strickmuster unterhalten. Gut, ich neige vielleicht gerade etwas zur Dramatisierung – die “Kinder” waren vielleicht 16 und dass sie sich über Strickmuster unterhalten haben müssen, nehme ich nur an. Jedenfalls war das das Lahmste, was mir unter der Bezeichung “Chorfest” jemals untergekommen ist.
Da hab ich mich aus lauter Verzweiflung über Religion unterhalten und habe bei diesem Gespräch weitere schockierende Dinge hören müssen. Da denk ich an nix böses, und da krieg ich doch tatsächlich erzählt, dass es Menschen meines Alter gibt, die vor der Ehe keinen Sex haben wollen und sich deshalb einfach nach 4 Monaten mit ihrem Freund verloben. Und dann kaufen die die Katze im Sack! Stell sich das einer vor! Das würde so in der Bibel stehen und Geschlechtsverkehr sei ja eh nur zum Kinderzeugen gedacht von Gott. Ja meine Güte, sollen die das ruhig so machen – aber…äh…die Armen! Die tun mir vielleicht mal leid. “Wahre Liebe wartet”-Jünger in meinem Bekanntenkreis, ich bin erschüttert.
Nun ja. Nach diesen schockierenden Offenbarungen war es jedenfalls umgehend wieder langweilig. Und der verzweifelte Versuch, die anwesenden und auch durchaus durch das Vorhandensein eines Kehlkopfes sich in der Lage zur Tonerzeugung befindenden Chormitglieder zu einem Gemeinschaftslied zu bewegen, schlug fehl. Und zwar sowas von, dass ich gar nicht genauer drauf eingehen will wie sehr der fehlschlug. Ja und das überaus krönende Ende dieses wunderprächtigen Abends in Form einer sehr netten Verabschiedung (nie hat jemand netter zu mir “Hau doch ab” gesagt) soll hier auch nicht mehr weiter ausgewalzt werden. Supi Abend halt.
Jetzt lieg ich in meinem geräumigen 90 cm Bettchen und freue mich auf den Schlaf, den ich gleich reinlassen werde. Denn Schlafen ist am Ende so eines Tages echt Gold wert. Schade dass man nicht mehr schlafen kann. Man müsste viel mehr Dinge auch im Schlaf erledigen können, die man dann am Tag nicht mehr machen bräuchte. Einkaufen, Rechnungen überweisen, lästige Telefonanrufe machen, so nervige Sachen halt – wie ein Autopilot. Auf die Weise könnte man viiiiel mehr schlafen. Wär das toll. Möglicherweise führt die Müdigkeit gerade zu Durchblutungsstörungen in meinem Gehirn. Ich schreib nur wirres Zeug. Ich schlaf mal lieber jetzt…
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