Nini's Welt

Lalalalalala…..

Heut ist ein sowas von schöner Tag! Allein schon, weil ich den Ort des Grauens – die Jugendherberge – bis heute abend nicht sehen muss. Und dann lässts sich dort auch aushalten mit Anna und dem Bier, was sie für nachher einkauft. Vielleicht bin ich dann angeduldet genug, um mich nicht mehr über meine Zimmergenossinnen aufzuregen. Gestern abend haben die nämlich den Vogel abgeschossen. Ich komme da rein so um 10 – die zwei alten Schrullen tratschen gemütlich bei voller Zimmerbeleuchtung und offenenem Fenster. Die Decke war einfach nur schwarz vor Schnaken und Stechmücken. Und dann wagte ich es auch noch zu sagen, dass sie ja vielleicht mal das Fenster hätten schließen können – da sagt doch die eine Tante da zu mir: “Ja aber das ist doch Ihr Fenster! Das ist auf Ihrer Seite und Sie haben das schließlich auch heute morgen aufgelassen. Da haben wir doch nix mit zu tun, wir können doch nicht einfach IHR Fenster zumachen!” Ich musste mich sowas von beherrschen. Auf meine Anmerkung, dass man ja wohl in einem Mehrbettzimmer nicht so penibel zwischen dein und mein entscheiden müsse, da hat sie mich schon wieder mit “ja aber wenn Sies doch heute morgen aufgelassen haben…” angepampt – ich stand wirklich ganz kurz vor einer sehr sehr ungehörigen Bemerkung wie “ok, dann drehen Sie aber bitte das nächste Mal, wenn ich MEIN Fenster auflasse, die Deckenleuchten-Glühbirne auf meiner Seite aus!” Das habe ich mir aber dann doch verkniffen. Nun fing diese Schrulle aber auch noch mit der Fensterbank an – ob das meine Unordnung wäre. Als ich ihr sagte, dass das tatsächlich zum Teil meine Sachen wären (waren ja auch auf MEINER Fensterbank), kam sie gleich mit dem Mülleimer angerauscht und fing an, das fremde Zeug da reinzuschmeissen. Die hatte echt einen an der Klatsche. Noch immer im Rausche dieser wunderschönen Nacht bin ich eben mal fragen gegangen, was mein nächstes Zimmer eigentlich für eine Belegungsstärke hat – tja, und ich komme am Montag in ein……………ACHTER-ZIMMER!!!!! Was hat das Schicksal eigentlich gegen mich?!

Naja, wie auch immer. Jedenfalls habe ich am Freitag meinen ersten erfolgreichen und noch dazu wunderschönen Zugang gelegt. Und abends – nachdem ich mich von einer kleinen depressiven Phase erholt hatte – sind wir mit Rene, Andrea und Petra aus der Aufnahme, Maike und Martin etwas essen gegangen. Hätte die feine Möiki gewusst, was danach noch passierte, wäre sie sicher nicht schon heimgegangen. Da der Martin sicherlich mindestens 500mal betonte, dass er drigend tanzen gehen wollte, sind wir in einer angeblich “total tollen” Musikkneipe gelandet. Nunja. Eigentlich war der Altersdurchschnitt vielleicht 17, es kamen nur 80er Jahre Cover-Versionen mit Technobeat, und es erinnerte mich verflucht stark an eine herkömmlichen Bauern-Disco-Kirmes-Irgendwas-Feier. Der Martin hat gleich ein Bunny angetanzt, das die Krankenschwestern dummerweise aus der Notaufnahme kannten, wo sie 2 Wochen vorher mit 2,5 Promille, Krämpfen und Kokain im Blut die Nacht verbracht hatte. *räusper* Super Partie sag ich da nur. Schließlich konnten wir aber Martin loseisen. Wir Mädels waren plötzlich sehr angetan von der Idee, die Jungs in eine Schwulenbar zu schleifen. Nachdem wir sie beinahe davon überzeugt hatten, dass sie tatsächlich schwul wären und heute nämlich ihr Coming-Out feiern wollen würden, sind wir ins “Nanu” gegangen – was tatsächlich so richtig richtig kitschig und tuckig war! Mit blauem Samt, Gold-Engeln, Nackte-Männer-Poster aufm Klo, es lief Village People und Queen – und dann kam auch noch einer von der Aids-Hilfe, der “Extra-reissfeste Kondome” ausgeteilt hat(!!!)… Das war ja so cool da drin! Mein Assistenzarzt und der neue Famulant als angebliches Pärchen in der Schwulenbar! Uns hats so zerissen, als die sich dann auch noch voll da reingesteigert haben. Was hatten wir einen Spass! Danach waren wir noch kurz in der Wunderbar, wos aber in mehreren Beziehungen zu voll war. Außerdem war es ja dann auch schon halb drei – keiner wollte mehr mit dem tanzwütigen Martin ins Rock-Island, ja, und dann sind alle heim. Aber das war lustig.

Gestern war ich mit Maike in der Sansibar, wenig spektakulär bis auf die Flasche Nobel-Parfüm, die im Klo zur freien Bedienung steht. Oder die Kinder, die mit 3 Jahren schon komplett in Lacoste gestylt sind. Oder 8jährige Mädchen mit gezupften Augenbrauen. Oder Kellner, die Fisch und Champagner bis an den Strand tragen. Wenig spektakulär. Ich hab ein Auto fotografiert und hatte deshalb noch die Kamera in der Hand, da meint so ein alter Sack zu mir “Wollen Sie eine Aufnahme von mir machen?” Ich so “Ähhhh, nein, öhm…wieso denn auch?”- “Na weil ich doch prominent bin!”. Also irgendwie haben die da echt son bisschen nen Schuss. Aber gut. Ansonsten wenig mehr erlebt gestern. So, klasse – jetzt ziehts auch noch draußen zu. Mal sehen, ob sich Strand noch lohnt…

Sonntag, 05. September 2004, 13:51 Uhr, abgelegt unter Sylt.

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2 Kommentare

  1. Litzkaaa! Scheinst dich ja zu amüsieren auf der Insel der Reichen und Schönen…Wieviele Krankenhäuser gibt es auf Sylt. Die Freundin von nem Freund macht nämlich auch in ein paar Tagen Praktikum auf Sylt…

    In diesem Sinne,
    Sven

    Kommentar von Anonymous – 05. September 2004 um 23:59

  2. Hola Schwedinger!
    Hier gibts eigentlich nur die eine Klinik – die Nordsee oder Asklepios Klinik. Und wenn die Freundin deines Kumpels dort Praktikum macht, dann bin ich ihr sicher schon beim Essen begegnet…
    Gruß von der windigen Insel

    Kommentar von Anonymous – 07. September 2004 um 21:27

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