

Hallo daheim! Wir sind heute in einem Gaestehaus gelandet, in dem es kostenlos Internet hat – also hier einmal eine kurze Zusammenfassung dessen, was wir in den letzten Tagen erlebt haben in diesem grossartigen Land!
Ankunft und auch Flug waren total unkompliziert, direkt vor dem Flughafen stand der Shuttle Bus bereit. Die Jugendherberge in Reykjavik machte gleich einen sehr internationalen Eindruck. Es gibt dort eine gut ausgestattete Kueche und das grösste örtliche Schwimmbad direkt nebenan. Das Zimmer, in dem wir landeten, sah wirklich ziemlich zerrupft aus – und es wohnte natuerlich noch jemand dort. Dieser Jemand schlief auch ohne jede Bettwaesche, sehr ekelig. Nun ja, abends war es natuerlich nicht um 9 dunkel, und ausserdem hatten wir noch nix gegessen. Also sind wir zu einem Wetzelschen Gewaltmarsch in die City aufgebrochen – “Nur schnell was essen und vielleicht mal nen kleinen Spaziergang bis zur Kirche”. Ha! Bis zur Kirche nur schnell mal! Naja, Essen gabs dann – kleines Bier gab es fuer umgerechnet knapp 5 Euro. Guenstig. Nun dann der stundenlange Marsch in die sogenannte Altstadt vorbei an total abgewrackten Haeusern, deren Putz abblaetterte und die aussahen, als seien sie schon lang verlassen. Aber erstmal in der Innenstadt angekommen reihte sich ein schicker teuerer Szeneladen an den anderen. Und auch die Islaender sind offensichtlich Individualisten, die sich ihr schrilles Outfit gerne mal was kosten lassen. Durchschnittseinkommen – wiederhole DURCHSCHNITT – in Island 3000 Euro. Die Kirche fanden wir dann auch so um 23 Uhr (da wars son bissi schummerig aber noch nicht dunkel) – mit blutenden Fuessen schafften wirs gerade noch bis zum Zapfenstreich in die Jugendherberge.
Am naechsten Morgen hatten wir auf alles aber nicht auf Laufen und Shoppen Lust – also sind wir einfach ins Schwimmbad gegangen. Und Schwimmbad heisst da Temperaturen zwischen kaeltestens 24 Grad. Das Bad hatte 5 Hot Pots bis 44 Grad – da wird einem echt warm ums Herz, wenn man bei 9 Grad Aussentemperatur im Freibad bei 38 Grad baden kann!
Nachmittags haben wir eine echte Touribus-Tour gemacht. Wir waren beim aeltesten Parlament der Welt, bei einem beruehmten Wasserfall und natuerlich bei den grossen Geysiren Islands. Viele Fotos wurden verschossen! Abends mussten wir in der Jugendherberge dann auch in ein anderes Zimmer gehen – aber das war ok trotz 3 Mitbewohnerinnen.
Gestern sind wir dann frueh losgezogen, um natuerlich in unserer Eigenschaft als alte Sparfuechse das Taxigeld zur Avisstation zu sparen. Muss ich erwaehnen, dass dies natuerlich wieder zum Gewaltmarsch ausartete? Nun ja, wir erhielten einen kleinen ramponierten weissen Toyota Yaris mit ungefaehr 2 PS, aber er fuhr. Und schon gings los auf die Insel. Auf dem Weg waren wir natuerlich nur am Staunen, ueberall Wasserfaelle, Schluchten, Berge. Herr der Ringe haette echt in Island gedreht werden koennen, das Land ist wie aus dem Maerchenbuch entsprungen. Kaum zu glauben auch sicherlich, dass wir kilometerlange Schotterpisten fahren mussten. Und das sind die zweitbesten Strassen in Island! Nunja, man legt als Europaeer die Angst um den guten Lack auf solchen Strassen nicht wirklich ab, aber wenn dann ploetzlich auf der anderen Seite eines Berges eine alte Wikingerfestung auf einer Bergspitze auftaucht, die sich wahnsinnig pitturesk in die Island-Gebirge-”Herr der Ringe-Rohan” Landschaft einfuegt, dann ist der Lack auch wurst.
Und am Ende dieses Feldweges landeten wir schon total verzweifelt doch tatsaechlich an einer sowas von niedlichen Jugendherberge, dass es kaum zu glauben war. Ein Michel von Loenneberga Haus in Weiss und 3 kleine Blockhuetten – mit kleiner Kueche und Bad. Und in so einem hatten sie noch Platz fuer uns. Die Stehpinkler haetten morgens quasi mit Blick auf Fjord, Seehundkolonie, Kuhweide und Gebirgskette ihr Geschaeft verrichten koennen. Fantastisch! Der “kleine” Spaziergang an den pechschwarzen Lavastrand artete natuerlich auch wieder in eine 2 Stunden-Angelegenheit mit Querfeldein-Sumpf-Latscherei aus. Dafuer sahen wir etliche Seehund und Kadaver von allen moeglichen Lebewesen. Das kleinste war ein Krebs, das groesste eine Rinderhaelfte. Ohne Jux. Naja, und wir fanden im Meer einen von Kranichen bewohnten Steinbogen, der da irgendwie mit seinen 20×20 Metern im Meer von irgendeiner nordischen Gottheit beim Streitaxtschwingen vergessen worden ist.
Wild romantisch das alles! Und so schlaeft es sich natuerlich auch fabelhaft – gut, wir hatten auch Hochprozentiges, aber das tut ja nichts zur Sache…
Jedenfalls heute morgen hats dermasssen geschifft, dass die Landschaft auch ebensogut von der Optik bei uns zu Hause zu finden gewesen waere – man sah nichts vor lauter Nebel. Also fuhren wir zur 2.grössten Stadt Islands Akureyri mit unfassbaren 16 Einwohnern. Kaum vorstellbar! Da war Handelsfeiertag und deshalb die Hoelle los. Trotzdem erbeutete die Tochter ein Stueck Wolle fuer den Leib, so wie die Mutter schon am Tage davor in einer kleinen Wollfabrik.
Jetzt sind wir in Husavik zum Wale-Anschauen gelandet und haben gottlob auch noch ein schoenes wenn auch nicht ganz billiges Zimmer erhalten. Das ist hier in einem alten Buerogebaeude, umgebaut aber irgendwie trotz uebriggebliebenem Konferenztisch ganz nobel. Gleich wollen wir das mit dem Whalewatching noch in Angriff nehmen. Wer weiss, wie morgen das Wetter ist!
Also, uns gehts gut! Bei naechster Gelegenheit gibts mehr von uns!
Gruesse aus dem hohen Norden nahe dem Polarkreis,
Uschi und Nini
So liebe auf Diät gehaltene Freunde der Schreibkultur – hier einige Informationen zu meinem Verbleib in den nächsten Wochen. Gleich, also in wenigen Minuten, werden wir zum Flughafen aufbrechen. Dort werden wir eine hoffentlich gut gewartete Maschine besteigen, deren Destination Rejkjavik, Iceland ist. Dort auf der Insel im hohen Norden werden wir 10 Tage mit einem Auto rumkurven und mit den Trollen Geschäfte über am Ende vom Regenbogen verborgenen Schätzen an Land ziehen. Falls man dort das Internet kennt und Gelegenheit besteht, versuchen meine Mami und ich auch an dieser Stelle Impressionen in verbaler Form zu verewigen. Die Rückkehr ist für den 12. August vorgesehen. Allerdings schließt sich für mich am nächsten Tag auch schon wieder ein krasser Klimawechsel an, da ich dann auch schon wieder in die nächste hoffentlich gut überholte Maschine in den Süden starte. Landen sollte sie heil in Monastir, Tunesien. Dort werde ich unter männlichem Schutz stehend schön braun braten, damit am 21. August, wenn mein Praktisches Jahr beginnt, ein hübscher Kontrast zwischen dem Braun meiner Haut und dem Weiß meines Kittels besteht.
So long folks, hoffen wir mal, dass die ihre Flugzeuge gut pflegen!
Tja, lang war meine Abstinenz – denn zahlreich sind meine Unternehmungen. Oft ist die Arbeit, dementsprechend kurz der schlaffreie Nutztag, der zu Uni, Sozialem- und auch Liebesleben genutzt werden kann. Nun denn – hier, wenn schon keine in der kurzen Zeit mögliche verbale Beschreibung meines letzten Rock am Ring Trips, so wenigstens eine kleine optische Auswahl für die erlesene Betrachterschaft. Ich gelobe umgehendst die hohlen Bilder mit Worten zu umfüllen!
Nur kurz muss ich innehalten um der Welt zu verkünden: in der 2. Semesterwoche hab ich noch keinen Stundenplan. Wir sind im letzten klinisch theoretischen Semester und haben keine Ahnung, wann wir Kurse verpassen und ob wir überhaupt noch in welche reinkommen. Klar, verschieben wir doch alle einfach mal unser Praktisches Jahr, weil das Dekanat zu unfähig ist.
Jippi!
Die Ewige Stadt…
…tja, spontane Ausflüge sind einfach die besten! Da bin ich doch am Mittwoch morgen in aller Frühe mit meinem Privatwachtmeister in das neue Zuhause vom Ratzingers Benedikt gefliegt. Um drei sind wir aufgestanden und saßen pünktlich um zwanzig nach 6 im Flieger, wo uns die hervorragend geschulten Ryanair-Flugbegleiterinnen total freundlich und überhaupt gar nicht ungepflegt liebevoll umsorgten. Carolina, unsere italienische Lieblings-Stewardeuse, hatte die verantwortungsvolle Aufgabe, die Borddurchsagen zu machen – blöd nur, dass die Gute gar kein Englisch konnte, es aber verhängnisvollerweise versuchte – Ohrenkrebs schon am frühen Morgen.
Nun denn, in Rom suchten wir uns dann eine Unterkunft, was sich aus drei Gründen schwierig gestaltete. 1. Nächste Woche ist Ostern – die Stadt ist voll – ergo: Hotels oft ausgebucht. 2. Wir = arme junge Leute; Hotels mit 4 Sternen = zu teuer. 3. Wir = Rucksack bzw. Traveller-Jacken-Träger = falsches Klientel. Nun denn – wir fanden dann aber doch eine Unterkunft in sehr zentraler Lage, bezahlbar und sauber, mit dem klangvollen Namen “Hotel Luxor”.
Die Sehenswürdigkeiten, die wir von unserer Absteige aus besichtigten alle aufzuzählen wäre wohl müßig – es sei nur gesagt: Es ist ein Wunder, dass wir nach all den in diesen drei Tagen gemessenen Kilometern statt Füßen nicht nur noch Stümpfe am Ende unserer Beine haben. Beim Durchstehen der Fußpein half uns ausserdem reichlich Bier. Am ersten Abend diente es uns ausserdem als Abendessen, da wir in einem Restaurant für ein großes und ein kleines Bier unfassbare 18 Euro (!!) bezahlen mussten. Dies war uns eine Lehre. Das Bier aus dem Sparmarkt gegenüber war mit 2 Euro für den Dreierpack unwesentlich billiger.
Nun denn, Rom war jedenfalls total voll – überall nur Schulklassen, Gruppenreisen und ganz viele Pärchen. Rom vor Ostern – nicht zu empfehlen! Viele Bauwerke waren baustellentechnisch eingetütet, die Stadt ist brechend voll – man muss häufig anstehen, um Besichtigungen machen zu können. Als meine Eltern und ich vor einigen Jahren den Petersdom besichtigt haben, da waren die einzigen Kontrollen die der angemessenen Kleidung. Heute muss man eine halbe Stunde anstehen, um durch die Metalldetektoren geschleust zu werden. Aber die Innenansicht entschädigt natürlich für die Wartezeit!
Wir hatten es jedenfalls total schön, das Gelatsche muss man sich aber nicht wirklich geben. Hätten wir uns mal früher als am letzten Tag zwei Stunden vor Abfahrt zum Flughafen auf Grund eines extrem quengeligen Weibchens über die Busverbindungen informiert, dann hätten wir uns für wahnsinnig wenig Geld 20-30 km sparen können.
Als nächstes wollen wir dann mal nach Paris oder Dublin, ein besonders teurer Spaß ist das nämlich nicht, wenn mans richtig anstellt. In diesem Sinne – veni, vidi, vici!
© nini. Diese Seite läuft auf WordPress.