Nini's Welt

Nervenprobe

Gerne würde ich die Allgemeinheit an meiner auf meine Famulatur zurückzuführende schlechte Laune teilhaben lassen, aber es ist mir einfach zu anstrengend, den ganzen Mist jetzt noch mal wiederzukäuen. Jedenfalls – ich lerne total wichtige Sachen, die ich so nirgendswo anders als in der Wetzlarer Gyn hätte lernen können. Meine Tätigkeiten belaufen sich auf Blutabnehmen, Drainagenziehen, Klammernentfernen, Portspülen und Infusionen anhängen. Manchmal dürfen wir aber auch Blut abnehmen, Drainagen ziehen, Klammern entfernen, Ports spülen oder sogar Infusionen anhängen. Und zu ganz besonderen Gelegenheiten wird uns unfassbarerweise die Aufgabe des Blutabnehmens, des Drainagenziehens…ja ich weiß, es wird müssig. Im Ernst – ich lerne dort NICHTS. Und die meiste Zeit steht man dumm in der Gegend rum. Und wenn man dann erwischt wird, dann wird man zum Haken halten in den OP verdonnert, was im Prinzip ja normal ist, aber es gibt keine Möglichkeit mal abzuklatschen. Das wiederum liegt an dem ausgeklügelten System der Zeiteinteilung der PJler – die haben die unglaublichen 7 Stundenten so mit freien Tage eingeteilt, dass im Endeffekt von den Übrigbleibenden immer einer dran glauben muss. Mich nervt das auch nur so, weil ich meine Zeit nicht sinnvoll einteilen kann, weil ich nix lerne und weil ich trotzdem den ganzen verdammten Tag noch grinsen muss. Nun ja, es dauert ja nur noch 3 Wochen – haha!
Ansonsten gehts mir glaub ich gut. Nur leider bin ich “ansonsten” – also nach Verlassen der Klinik irgendwann spätnachmittags zu gar nix mehr zu gebrauchen.

Ereignisse


Nun denn, ich war viel unterwegs in letzter Zeit. Eigentlich bekomme ich alles gar nicht mehr so zusammen. War ziemlich viel, dass in letzter Zeit Spass gemacht hat. Wochenlang Dauerparty in Marburg, Besuch von daheim, Konzert von Anne und Hendrik in Weilburg, mein erster Besuch in der Bremsspur – und so weiter und so weiter. Am besten erinnere ich mich aber natürlich an die Sachen, die viel Geld gekostet haben!
Und da wäre natürlich an erster Stelle das Depeche Mode Konzert in Mannheim zu nennen – viel zu kommentieren gibt es da natürlich nicht. Einsame Spitze – sowohl Halle, Vorband, Bühnenshow und Auftritt selbst. Im Innenraum ist die Stimmung halt einfach besser!
Das zweite Event war das Geburtstagsgeschenk von Martin – eine Karte zu Apoptygma Berzerk in Bonn! Das Konzert war natürlich auch der Wahn – live sind die Jungs halt einfach klasse. Erschreckend war zwar irgendwie die Anzahl der offensichtlichen MTV-Ringtone-Besitzer, die sich noch nicht einmal bemühten, die Kenntnis der alten Songs zu heucheln. Hier ein Link der Veranstaltung:
Aber auch als Kenner der alten Werke kamen wir auf unsere Kosten. Sehr nett!
Was sonstige Vorkommnisse betrifft…es läuft alles ausgezeichnet! Von dem Praktikum in der Wetzlarer Gynäkologie mal abgesehen – denn dort kann man Praktikanten halt eigentlich gar nicht gebrauchen, und deshalb wird das richtig ätzend. Aber sonst…alles ausgesprochen supi.
Man solls ja net beschreien, aber ich hab das Gefühl, als würde sich meine Prognose “2006 wird MEIN Jahr” nun auch privat bewahrheiten. Juhu!

Ausnahmezustand

Was ich am Wochenende so gemacht habe…? Och, nix interessantes, ich stand nur im Stau. Ums kurz zu machen – Freitag auf der Fahrt nach Pforzheim schlappe 6 Stunden, die im Vergleich zu Samstag mit 24 Stunden ja nahezu läppisch erscheinen!
Die Fahrt von Pforzheim in die Schweiz morgens um halb 5 ging ja in einem Rutsch, so dass man fast hätte glauben können, der Stau von Freitag würde eine Ausnahme bleiben. In Melchsee/Frutt – so hieß das Skigebiet – hat es sogar geregnet. Aber nur fast den ganzen Tag. Jedenfalls – ich hatte die weltbesten Snowboardlehrer. Ich hab mich zwar ständig überschlagen bei dem verzweifelten Versuch Kurven zu fahren, aber der Schnee war ja so pappig, dass man gar nicht so blöd sein konnte, sich zu verletzen. Ganz am Ende des Tages, als ich schon pitschnass, durchgeschwitzt und vollkommen zerstört war, habe ich dann mit psychologischer Hilfe meine Kurvenblockade überwunden – gut, da am Ende hab ich mich zwar auch noch mal sowas von dermaßen spitz in den Schnee geschraubt, aber dafür bin ich auch richtig echte Kurven gefahren. Total gut also. Zum Glück hatte ich dann wenigstens eine Jeans zum Wechseln dabei – weil es war alles komplett durchweicht, durchgeschwitzt oder dreckig. Die Busfahrt begann also um 5 und dauerte bis zum völligen Stillstand immerhin fast 2 Stunden.
Dann standen wir kurz hinter dem letzten Schweizer Rasthof vor dem Tunnel Richtung Basel neben einem vom Schnee ganz überladenen armen Zweig am Wegesrand und sagten “Hey, lass uns wetten, wie lange es dauert, bis der Ast da unter dem Gewicht des Schnees zusammenbricht!”
Nun, am nächsten Morgen um 11 (also schlappe 16 Stunden später) hatte sich weder unser Bus noch der Schnee auf dem Zweig auch nur einen Millimeter bewegt. Abends glaubten wir noch an eine späte Heimkehr mit aus dem Grund, dass unser Reiseleiter sich ja auch in keinster Weise über den zu erwartenden weiteren Verlauf der Fahrt äußerte. Gegen Mitternacht waren die Wetten über den Zeitpunkt der Ankunft schon in die frühen Morgenstunden verschoben worden – das Klo war seit 3 Stunden aus Rohstoffknappheit und Überproduktion von Abfallstoffen ausser Betrieb – der Bus auffällig oft plötzlich aus und dann eigenartig röchelnd wieder an – das Unbehagen der Einen oder die Bierlaune der Anderen ob des trotz misslicher Lage schier unerschöpflichen Tannenzäpfle-Vorräte ins Unermessliche gestiegen.
Schlafen im Bus war für mich zumindest unmöglich, weil ich keine bequeme Position finden konnte. Das lag daran, dass es keine bequeme Position gab. Die Luft im Bus war auf Grund des häufigen An- und Ausmachens wenig ausgetauscht worden – es stank nach Bier, geschwitzten Leuten, Klo und was weiß ich alles.
Öh…kurze Unterbrechung, muss mit nem Mann telefonieren…

Mussi denn, mussi denn zum Städtele hinaus…

Ja tschakka – zu diesem Zeitpunkt befindet sich mein Skelett noch in Topzustand. Noch! Denn das könnte sich am Wochenende ändern. Besonders exponierte Stellen werden Steißbein und Knie sein – ich fahre nämlich für einen Tag mit meinem neuerworbenen alten Snowboard ins Knochenselbstzertrümmerungscamp in die Schweiz – Melchsee/Frutt. Witziger Name für den Ort meiner vorraussehbaren Körperqualen. Aus meinen Tränen wird ein aufstrebender Stern am Freestyle-Snowboardhimmel geboren werden…hoffentlich. Zumindest rede ich mir das jetzt ein. Abends werden wir aber sowieso mit Zuls Hausärztin Essen gehen – die ist schon instruiert was das Bereithalten von Schmerzmedikation angeht!
Jedenfalls – das Boarderbabe ist meine nächste Aufgebe. Dieser folgen ja noch zahlreiche dieses Jahr – genauso wie ich mir das vorgenommen habe. Das kostet natürlich auch alles ein Schweinegeld, aber das kann ich mir ja fast leisten als Nicht-mehr-überdurchschnittlich-dem-Lungenkrebs-zugeneigte-Tabakkonsumentin und Fast-nicht-mehr-Autofahrerin. Im Mai gehts nach Sölden, wo ich natürlich schon die absolute Favoriten für die Half-Pipe-Challenge abgeben werde…
Meine Konzertpläne erfreuen mich auch immer wieder über alle Maßen, sooft ich daran denke. In 2 Wochen ist es schon so weit, dass ich nach Mannheim zu Depeche Mode fahre, 2 Tage später mit meinem zum Glück nur kleidungstechnisch entschwärzten Bruder aufs Apoptygma Konzert in Bonn. Und dann noch Rock am Ring…und und und. Herrlich.
Das weitaus größte Vorhaben allerdings ist für August geplant – meine Mami und ich werden (sofern nichts dazwischen kommt, und es hat nix dazwischen zu kommen!) nach Island fahren. Der Flug ist schon gebucht und das Mietauto so gut wie. Das wird der Urlaub des Jahrzehntes – das Bier soll dort nur sehr sehr teuer sein…
Das sind jedenfalls alles gute Vorzeichen für ein sicherlich total gutes Jahr! Ich bin seeeeeeeeehr zufrieden. Wenn jetzt alles privat auch noch so gut weitergeht wie im Moment, dann wird das Jahr 2006 MEIN Jahr! Harrharrharr!

Zur heiligen Eisplatte

Ich werde in das Lager der coolen Snowboardclique wechseln. Gestern waren wir in Winterberg, wo ich bekehrt wurde.
Wir waren total früh da, trotzdem waren wir innerhalb kurzer Zeit mit tausenden Holländern im Skigebiet gefangen. Die Dichte an Grobmotorikern war bereits auf der Piste sehr hoch – ständig stand oder lag einer davon mitten im Berg. Am Lift war man dann mit 200 Leuten einkesselt. Kurz – es macht doch wenig Spaß, wenn man erst eine halbe Stunde am Lift anstehen muss, um dann noch nicht mal in einem Stück den Berg herunterfahren zu können, weil überall verletzte Holländer liegen.
Also stand der Plan “Schneegefährt-Tausch!” total schnell. Für das Schuhewechseln benötigten Steffi und ich schon geraume Zeit und Kalorien – die Abfahrt verdiente dann zumindest meine Leistung betreffend den Namen nicht – Abrutsch hätte es eher getroffen. Mal abgesehen von 10000 harmlosen Stürzen auf dem Hang schaffte ich es ganz unten im Tal noch mal sowas von derb auf eine Eisplatte zu stürzen, dass ich wie ein toter Maikäfer auf dem Rücken liegen bleiben musste. Heute ist mein kompletter Hintern blitzeblau, aber da ich sitzen kann, gehe ich nicht von einer Fraktur des Steißbeines aus. Jedenfalls bin ich dann sogar noch 2 mal Schlepplift gefahren ohne Hinfallen, was gegenüber den Bewegungslegasthenikern mit den gelben Nummernschildern schon echt was heißen will!
Und meine letzte Talabfahrt ging sogar fast ohne Hinfallen. Total toll – die blauen Flecken und der Ganzkörpermuskelkater warens echt wert. Und die Steffi war natürlich auch total das Ski-Talent. Nach ner Viertelstunde ist sie schon besser gefahren als besagte gelbe Nummernschilder, die mit eigenen Skiern da waren.
Als wir bei unserer Abfahrt dann auch noch eine halbe Stunde im Stau standen (innerhalb Winterberg!) kam es uns erst recht wie im Urlaub vor. Zum Glück sind die ganzen gelben Nummernschilder in die andere Richtung gefahren, sonst wären wir nie mehr aus Winterberg weggekommen.
Ein “weiser Mann” sagte nämlich einst: “Schwarze Schrift auf gelbem Grund, halte Abstand – bleib gesund!”…

Bilder

Tempelatmosphäre Privater Sonnenuntergang nahe Nha trang

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