

Ja tschakka – zu diesem Zeitpunkt befindet sich mein Skelett noch in Topzustand. Noch! Denn das könnte sich am Wochenende ändern. Besonders exponierte Stellen werden Steißbein und Knie sein – ich fahre nämlich für einen Tag mit meinem neuerworbenen alten Snowboard ins Knochenselbstzertrümmerungscamp in die Schweiz – Melchsee/Frutt. Witziger Name für den Ort meiner vorraussehbaren Körperqualen. Aus meinen Tränen wird ein aufstrebender Stern am Freestyle-Snowboardhimmel geboren werden…hoffentlich. Zumindest rede ich mir das jetzt ein. Abends werden wir aber sowieso mit Zuls Hausärztin Essen gehen – die ist schon instruiert was das Bereithalten von Schmerzmedikation angeht!
Jedenfalls – das Boarderbabe ist meine nächste Aufgebe. Dieser folgen ja noch zahlreiche dieses Jahr – genauso wie ich mir das vorgenommen habe. Das kostet natürlich auch alles ein Schweinegeld, aber das kann ich mir ja fast leisten als Nicht-mehr-überdurchschnittlich-dem-Lungenkrebs-zugeneigte-Tabakkonsumentin und Fast-nicht-mehr-Autofahrerin. Im Mai gehts nach Sölden, wo ich natürlich schon die absolute Favoriten für die Half-Pipe-Challenge abgeben werde…
Meine Konzertpläne erfreuen mich auch immer wieder über alle Maßen, sooft ich daran denke. In 2 Wochen ist es schon so weit, dass ich nach Mannheim zu Depeche Mode fahre, 2 Tage später mit meinem zum Glück nur kleidungstechnisch entschwärzten Bruder aufs Apoptygma Konzert in Bonn. Und dann noch Rock am Ring…und und und. Herrlich.
Das weitaus größte Vorhaben allerdings ist für August geplant – meine Mami und ich werden (sofern nichts dazwischen kommt, und es hat nix dazwischen zu kommen!) nach Island fahren. Der Flug ist schon gebucht und das Mietauto so gut wie. Das wird der Urlaub des Jahrzehntes – das Bier soll dort nur sehr sehr teuer sein…
Das sind jedenfalls alles gute Vorzeichen für ein sicherlich total gutes Jahr! Ich bin seeeeeeeeehr zufrieden. Wenn jetzt alles privat auch noch so gut weitergeht wie im Moment, dann wird das Jahr 2006 MEIN Jahr! Harrharrharr!
Ich werde in das Lager der coolen Snowboardclique wechseln. Gestern waren wir in Winterberg, wo ich bekehrt wurde.
Wir waren total früh da, trotzdem waren wir innerhalb kurzer Zeit mit tausenden Holländern im Skigebiet gefangen. Die Dichte an Grobmotorikern war bereits auf der Piste sehr hoch – ständig stand oder lag einer davon mitten im Berg. Am Lift war man dann mit 200 Leuten einkesselt. Kurz – es macht doch wenig Spaß, wenn man erst eine halbe Stunde am Lift anstehen muss, um dann noch nicht mal in einem Stück den Berg herunterfahren zu können, weil überall verletzte Holländer liegen.
Also stand der Plan “Schneegefährt-Tausch!” total schnell. Für das Schuhewechseln benötigten Steffi und ich schon geraume Zeit und Kalorien – die Abfahrt verdiente dann zumindest meine Leistung betreffend den Namen nicht – Abrutsch hätte es eher getroffen. Mal abgesehen von 10000 harmlosen Stürzen auf dem Hang schaffte ich es ganz unten im Tal noch mal sowas von derb auf eine Eisplatte zu stürzen, dass ich wie ein toter Maikäfer auf dem Rücken liegen bleiben musste. Heute ist mein kompletter Hintern blitzeblau, aber da ich sitzen kann, gehe ich nicht von einer Fraktur des Steißbeines aus. Jedenfalls bin ich dann sogar noch 2 mal Schlepplift gefahren ohne Hinfallen, was gegenüber den Bewegungslegasthenikern mit den gelben Nummernschildern schon echt was heißen will!
Und meine letzte Talabfahrt ging sogar fast ohne Hinfallen. Total toll – die blauen Flecken und der Ganzkörpermuskelkater warens echt wert. Und die Steffi war natürlich auch total das Ski-Talent. Nach ner Viertelstunde ist sie schon besser gefahren als besagte gelbe Nummernschilder, die mit eigenen Skiern da waren.
Als wir bei unserer Abfahrt dann auch noch eine halbe Stunde im Stau standen (innerhalb Winterberg!) kam es uns erst recht wie im Urlaub vor. Zum Glück sind die ganzen gelben Nummernschilder in die andere Richtung gefahren, sonst wären wir nie mehr aus Winterberg weggekommen.
Ein “weiser Mann” sagte nämlich einst: “Schwarze Schrift auf gelbem Grund, halte Abstand – bleib gesund!”…
Tja, manchmal passieren doch tatsächlich auch bei der momentan wetterlich bedingten Tristesse des Alltags noch witzige Sachen.
Mittwoch war ich in Lich bei Dani und ihren Polizeischneckchen. Die haben da wild einen drauf gemacht, nachdem sie mich in einer schwarzen Limousine durch das bewachte Tor geschmuggelt hatten. Unter anderem durfte ich an diesem Abend mein medizinisches Knowhow anhand diffiziler Fachfragen beweisen, die da beispielsweise lauteten: “Kann die ‘Mulle’ einschlafen?”. Vollkommen verwirrend wurde meine fachlich adäquate Frage “…ja einseitig oder beidseitig?!” aufgenommen und in der Gruppe mit der betroffenen Kollegin diskutiert. Zumindest konnte ich danach einen etwa halbstündigen Vortrag darüber halten, warum es möglich sei, dass die halbe Muschi einschlafen kann. Tja, damit beschätigt sich der Arm des Gesetzes also auch! Immerwieder gibt es Herausforderungen im Leben eines Medizinstudenten, soviel steht fest.
Als ich nun wieder in Marburg mein Fahrzeug abgestellt und das größte Stück Heimweg hinter mich gebracht hatte, hörte ich kurz vor meiner Wohnung Laute, die man durchaus als animalisches Geschrei deuten hätte können. Ich jedoch nahm an, dass es sich am wahrscheinlichsten doch um ein besoffenes männliches Wesen handeln müsste, dass – nach der Richtung der Laute zu schließen – irgendwo in meiner Straße sein Nest gebaut zu haben schien. Diese Vermutung stellt sich auch als richtig heraus.
Als ich um die Ecke kam, sah ich den Verursacher der tierischen Balzrufe – vor einem dem meinigen gegenüberliegenden Haus stand ein junger Kerl, dessen Hosen und Unterhosen auf seinen Knöcheln hingen. Seine übrigen Klamotten lagen um ihn verstreut im Schnee. Kurz – er war splitternackt, schrie gutural, hüpfte herum und schwenkte dabei sowohl Arme als auch Lenden wild. Den Adressat seines Paarungstanzes konnte ich beim Vorbeigehen nicht in einem der Fenster aussmachen, da ich meine Augen mit meiner Hand schützte. Nichtdestotrotz nahm ich ein schwingendes Etwas in der Peripherie meines Blickfeldes wahr, das mich veranlasste, noch leiser und schneller vorbeizugehen. Der kleine Exhibitionist ortete mich jedoch gleich und rief mir – natürlich weiterhin schwingend, schwenkend und hüpfend hinterher: “Halt! Nimm mich doch mit!”. Darauf hin gab ich ihm noch geschwind den Tip, er möge sich doch etwas anziehen, er würde sich so doch nur die Klöten verkühlen. Ja, und offensichtlich ist ihm dann auch aufgefallen, dass es nicht normal ist, nachts um drei nackig im Schnee rumzuschwenken mit irgendwelchen Körperteilen. Dann ist er nämlich verschwunden.
Nun, vielleicht konnte ich so wenigstens dazu beitragen, dass er sich keine Erfrierungen an für die Fortpflanzung essentiellen Organen geholt hat…
COOL IN ALLEN LEBENSLAGEN
Ein Blitzkurs von Ernst Eiswürfel
LEKTION 1: Cool beim Aufstehen
Easy, Baby, ganz easy, null Problem.
Aufstehen ist die einfachste Sache der Welt. Nur hast Du es bisher garantiert völlig falsch angepackt. Ist ja logisch, kennst ja den Leitfaden nicht. Macht nix. Lies. Erstmal cool strecken. Das heißt: Nicht bewegen, ist nämlich höllisch uncool, sich spastisch aus dem Bett zu wälzen.
Also: Innerlich strecken, nix anmerken lassen.
Dann: Aufstehen. Aber cool bleiben. Erstmal Sonnenbrille aufsetzen. Wenn die Gardinen zu sind oder es draußen noch dunkel ist, erstmal Licht anmachen.
Merke: Wirkt uncool, gegen den Kleiderschrank zu laufen. So, schon ganz gut. Jetzt kommt das Anziehen. Ist auch ganz einfach.
Leitsatz: Nicht hingucken.
Schau irgendwo anders hin und zieh Dich dabei an. Leute, die hingucken, wenn sie den Reißverschluß zumachen, wirken peinlich.
Aber Vorsicht: Nichts vergessen, wenn Du den Reißverschluß zumachst. Du hast es vergessen? Dann üb es nach der Operation erstmal ohne Sonnenbrille.
Bis hierher alles klar? War auch einfach, was, Babe? Jetzt wird’s schwieriger. Paß auf. Frühstück machen. Wenn Du dabei Fehler machst, kannst Du Dir allerhand verscherzen. Die Leute werden Dich nicht mehr ernst nehmen … Wer will das schon? Du nicht. Ich weiß. Kaffeekochen ist an sich ‘ne wahnsinnig uncoole Sache. Es liegt an Dir, es cool zu machen. Du wirst vermutlich zwei, drei Stunden üben müssen, aber dann sitzt es und die Frauen werden Dir zu Füßen liegen. Du weißt schon, was ich meine, Honey. Also: Deckel der Kaffeemaschine im Vorbeigehen aufmachen, weitergehen zum Kaffeetopf, Kaffeetopf aufmachen, Kaffee in den Filter kippen (nicht portionieren, am besten gar nicht hinschauen) und dann: Filter in die Maschine werfen. Merke hierbei: je größer die Entfernung von der Kaffeemaschine, desto größer Deine Coolness. Wenn’s klappt. Ansonsten ist es ziemlich peinlich. Aber Du packst das schon. Das ganze nennt sich:
Erstes Eiswürfelsche Gesetz
Wurfweite ist proportional zur Coolness:
* Entfernung = 0, Coolness = 0.
* Entfernung = 4 Meter, Coolness = unbeschreiblich.
Wenn’s schiefgeht, gilt:
Entfernung – 10
————————— = Idiot
potentieller Coolnessfaktor
Also: Üben, üben, üben. Das hast Du drin. Ich weiß es. Cool Baby.
LEKTION 2: Coolness im Alltag
Aufstehen und den ganzen Quatsch hast Du begriffen. Jetzt raus auf die Straße. Alltag. Vielleicht meinst Du, Du bist cool. Lies diesen Ratgeber und Du weißt, daß Du lächerlich gewesen bist. Du warst Nichts. Wenn Du dies hier gelesen hast, dann bist Du cool… Ehrlich echt völlig trocken cool.
Also: Raus auf die Straße. Und schon der erste Fehler: Sonnenbrille beim Gesichtwaschen abgenommen und danach nicht wieder aufgesetzt. Wieder zurück, Brille holen, aufsetzen, wieder rausgehen. Du hast die Brille beim Gesichtwaschen nicht abgenommen? Obercool. Göttlich. Für alle Fälle gilt jedenfalls: Das Wetter spielt keine Rolle, Brille sogar nachts tragen. Merke: Ohne Brille ist die Coolness gleich Null.
Laufen ist einfach, cool schlendern nicht. Du mußt vermutlich lange üben, bis Du es raushast. Deine bisherigen epileptischen Bewegungsabläufe kannst Du Dir jedenfalls von der Backe wischen. Du mußt schlendern. Völlig mühelos. Darf aber keiner erkennen, daß Du absichtlich so läufst. Also: Üben, üben und nochmal üben.
Jetzt kommen wir zum schwierigsten Teil: Dem Umgang mit anderen Menschen. Fangen wir mit dem Busfahren an. Erstmal in den Bus steigen. Dann laut Kaugummi kauen (vor dem Einsteigen mit dem Kauen beginnen, sonst wirkt’s leicht beknackt). Wichtig: Jetzt lockeren Spruch loslassen. Dir fällt keiner ein? Kein Problem. Geh in den nächsten Buchladen und kauf Dir “Lockere Sprüche” von Ernst Eiswürfel. Is von mir. Tolles Buch. Selbstredend.
Ein Beispiel gratis: “Fahren Sie nach Kuba”. Dabei den rechten Zeigefinger auf die Stirn des Busfahrers setzen und lächeln. Dann abdrücken und Rauch vom Finger wegblasen. Anschließend zahlen und hinsetzen. Eventuell aufkommenden Applaus gelassen hinnehmen oder abwinken. Und: Lächeln, lächeln, lächeln. Aber nicht das dämliche Lächeln, das Du sonst drauf hast: Cool, Baby, von oben herab, nicht zu breit. Noch was: Niemals Geld hinlegen! Das gilt allgemein. Geld immer hochschnippen und wieder auffangen. Oder einfach hinwerfen, wenn es jemand haben will. Und zwar so, daß er sich bemühen muß, um es aufzufangen. Am besten so, daß er oder sie auf dem Boden herumkriechen muß. Du hast schließlich das Recht, anderen Menschen zu zeigen, wo ihr Platz ist. Das mit dem Hochwerfen solltest Du vorher zu Hause üben und dabei immer daran denken, daß es nur mit Münzen funktioniert.
Kneipen und Cafes. Hier darfst Du keinen Fehler machen. Es sehen zu viele Leute zu. Also riskier’ nichts. Sonnenbrille trägst Du sowieso, Geldschnippen hast Du mittlerweile auch drauf. Sieht gut aus. Jetzt mußt Du sprechen. Das ist schwierig. Du mußt bestimmte Dinge vermeiden, zum Beispiel: “Bitte” oder andere unterwürfige Worte. Du bist der Boß, alle tanzen nach Deiner Flöte, wenn Du weißt, was ich meine. Du weißt es, yeah. Wir verstehen uns. Bisher hast Du gesagt: “Eine Cola, bitte” und das ist schlimm. Völlig falsch. Du redest ja mit der Kellnerin wie mit Deinesgleichen. Völlig uncool. Keiner nimmt Dich ernst. Richtig ist: “Coke, Baby”. Zucker, Mann, Du machst Dich. Laß Dich nicht durch ihren Blick irritieren. Oder dadurch, daß sie lacht. Sie liebt Dich. Alle Frauen lieben Dich. Alle Frauen lieben Dich. Und Du weißt es.
Nun zum Kaffeetrinken. Du trinkst Deinen Kaffee mit Milch? Das ist schlecht. Versuch, Dir das abzugewöhnen. Wenn Du das nicht kannst, beachte folgendes. Es ist ausgesprochen uncool, an diesen ekligen Milchdöschen rumzuzupfen, bis Dir das ganze Zeug über die Bundfalte pladdert. Also: Die kleine Plastikmilchdose in die Tasse werfen und einmal mit dem Löffel reinstechen. Sauber, was? Und cool. Solltest Du mit dem Zuckertopf allerdings nicht unbedingt genauso machen.
Nächstes Thema. Einkaufen. Höllisch uncool. Es gibt Leute, die keinen haben, der es für sie macht. Zum Beispiel Dich. Auch im Supermarkt gilt: Cool bleiben. Man sieht dich. Also: Die Einkaufskarre nicht mit beiden Händen anfassen und wie Mutter durch den Laden eiern. Entweder mit einer Hand oder mit dem Fuß die Karre ab und zu kurz anstoßen oder abstoppen. Aber Vorsicht: Nicht zu heftig. Könnte Ärger geben. Die Sachen, die Du einkaufst, niemals in den Wagen legen. Immer werfen. Ohne hinzusehen. Wie mit der Filtertüte. Eiswürfels erstes Gesetz gilt auch hier. Vorsicht bei Milchtüten, Flaschen und Eiern. Feeling, Baby. Zahlen funktioniert wie im Bus. Nur nicht mit demselben Spruch. Mach kein’ Quatsch. Immer Trinkgeld geben.
LEKTION 3: Cool am Abend
Die elementarsten Dinge hast Du schon gelernt. Sonnenbrille, Geld hochschnippen, nicht reden. Schlendern kannst Du mittlerweile auch. Schon ganz gut. Jetzt kommen die Übungen für Fortgeschrittene.
1. Stehen: Du glaubst, das ist einfach. Is nich. Ist wahnsinnig schwierig. Du stehst ja nicht einfach so rum und wartest auf den Bus. Du weißt, was Du bist. Zeig’s ihnen. Kopf hoch, Brust raus, Bauch rein, Unterkörper raus, Beine möglichst gekreuzt (gespreizt geht notfalls auch). Wenn dich jemand fragt, ob Du einen Unfall hattest, einfach ignorieren. Zu Hause dann weiter üben.
2. Trinken: Trinken ist einfach. Allerdings solltest Du kein Bier, Wein oder andere Proletengetränke ordern, sondern irgendwas, was der Barkeeper nicht kennt. Schau ihn herablassend an und vergewissere Dich, daß alles staunt. Laß Dich dann zu irgendwas überreden, was Du Dir leisten kannst. Also Bier.
Die Glashaltung ist extrem wichtig. Du kannst das Ding nicht halten wie die Senfgläser bei Dir zu Hause. Zeige Stil. Halte das Glas so schräg, daß das Getränk fast rausläuft und gestikuliere wie ein Wahnsinniger. Obercool. Wenn es klappt. Wenn nicht, bist Du untendurch und Deine Zuschauer sind naß.
Hierbei gilt:
Glasneigung + Gestikulierradius = Coolnessfaktor
Wenn irgendjemand naß wird:
Coolnessfaktor
—————- = Idiot
Reinigungskosten
3. Frauen: Jetzt also das wichtigste Kapitel. Warum seid ihr cool? Eben. Wenn ihr euch an die Tips oben haltet, habt ihr schon ganz gute Karten. Aber: Es gibt noch speziellere Dinge. Die Frauen lieben Dich, wenn Du cool bist, Baby. Und das willst Du. Ich weiß es. Und es gibt einfache Regeln. Leitsätze. Wenn Du weißt, was ich meine. Lies.
A. Ansprechen: Ist schwierig. Du solltest nicht reden. Also laß es. Lächle sie an. Wink ihr zu. Nimm sie mit. Wenn keiner in der Nähe ist, fang an zu reden. Aber nicht zuviel. Du wirkst sonst leicht öde. Das weißt Du. Zeig ihr Dein Auto. Wenn Du keins hast, sag, daß es gerade repariert wird und nenn den Preis. Nicht unter 2.000 Mark anfangen. Wirkt sonst nicht. Wenn sie sagt, daß das zu teuer ist: Abwinken. Lachen. Erzähl ihr von Deinen letzten Aktienverlusten und daß es Dir egal sein kann. Wirkt totsicher. Wenn nicht: Neue Frau abschleppen.
B. Abschleppchancen: Ganz einfache Regel. Bißchen Mathe. Aber nicht schwer zu kapieren. Du packst das schon. Die Komponenten sind das Alter (A), die Anzahl der Freundinnen (aF) und die Kosten der Aufmachung der Braut, die Du abschleppen willst. Dabei gilt (Zweites Eiswürfelsches Gesetz):
A – aF – (Kosten der Aufmachung : 100) = X%
Wenn Du also eine Hundertjährige im Tweedkostüm, die ohne Freundinnen daherkommt, abschleppen willst, betragen Deine Chancen ungefähr 100%. Aber das willst Du nicht. Seh’ ich Dir an, Baby. Du willst junges Blut. Und Fleisch. Und so weiter. Ferkel. Aber cool. Übrigens: Wenn A kleiner oder gleich 13 ist, dann ist X automatisch = Idiot.
C. Der weitere Abend: Du kannst lesen. Wenn Du so alt bist weißt Du auch, was weiter passiert. Ich seh’ Dir in die Augen, Kleines. Oh yeah, Mann. Ach ja, nimm die Sonnenbrille nicht ab. Du bist cool. Du hast es. Relaxed.
Oh, nichts zu danken. Hab’ Dir gern’n paar Tips gegeben, Babe. Mach weiter so. Ach ja. Eins noch: Verleih die Tips nicht. Das ist ausgesprochen oberuncool und macht mich krank, wenn Du weißt, was ich meine. Wahrscheinlich nicht. Du hast noch viel zu lernen. Aber Du bist auf dem richtigen Weg. Echt ehrlich.
Ja wieder geht ein Jahr zu Ende. Was ist denn so passiert? Eigentlich sollte es kein Problem sein, sich an diese paar wenigen Monate zu erinnern, aber ich muss mich schon anstrengen, um mir alles ins Gedächtnis zu rufen.
Der Anfang des Jahres kann nicht besonders spektakulär gewesen sein. Im März/April habe ich Famulatur in der Strahlentherapie gemacht. Kein 1. Mai in Sölden in diesem Jahr…leider! Aber nächstes Jahr fahre ich dort wieder hin. Im Sommer kam dann der kurze und recht erfolglose Trip nach München. Ersatzweise habe ich dann ja Famulatur bei meinem eigenen Hausarzt gemacht. Nun ja, und da hören die Ereignisse auch schon auf. Studieren war wie immer recht wenig Aufwand. Die Doktorarbeit hat sich eliminiert. Eine Ersatzarbeit steht zumindest in Aussicht. Man merkt, dass das Studium sich dem Ende zuneigt und fragt sich zunehmend, in welche Richtung man sich entwickeln soll. Naja, ich weiß es jedenfalls immer noch nicht.
Was mich betrifft war dieses Jahr eindeutig zu ereignislos. Das werde ich auch bald ändern. Das Jahr 2006 soll das Jahr der Konzerte werden. Wenns klappt, dann sind das im Januar ein klassisches Konzert im Wetzlarer Dom, Depeche Mode in Frankfurt oder Mannheim, im Februar Covenant in Frankfurt, im Mai The ten tenors wahrscheinlich in Ransbach-Baumbach und nicht zu vergessen Rock am Ring über Pfingsten. Und das ist nur die erste Jahreshälfte! So stelle ich mir das jedenfalls vor.
Urlaub wäre für die Seele auch mal wieder ganz schön. Anfang Mai gehts deshalb erstmal nach Sölden zum Snowboardlernen. Im Sommer muss ich dringend Zeit finden, um vor dem PJ nochmal einen richtig tollen Urlaub zu machen. Und wo es mich schon in die Ferne zieht…vielleicht mache ich ein PJ-Tertial auch ganz weit weg. Planung ist alles.
Ich wünsche allen die richtigen Vorsätze für das nächste Jahr. Vorsätze sind nämlich insofern nicht verkehrt, weil man sich zuvor ja erstmal Gedanken über das vergangene Jahr machen muss und das ist das Gesunde daran.
Einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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