

Hola amigos – bald ist es soweit. Die große Reise geht los. Oder die große Suche? Nein, das war nur bei “Die unendliche Geschichte”, glaube ich.
Nun sind fast alle Unterkünfte gebucht, was manchem sehr langweilig erscheinen mag. Mir auch! Jedoch – kurz ist die Zeit und zu knapp das Budget, als dass wir zum Beispiel noch einen Camper hätten buchen können, der uns die Zeit in Neuseeland unabhängiger gestalten würde.
Ich werde bis zum Aufbruch sicher beinahe nur in der Klinik sein, da ich verzweifelt versuche, den Datenteil meiner Doktorarbeit irgendwie bis zur Reise abzuschließen. Das verschlingt allerdings soooo viele Stunden Tageslicht, Schlaf, frische Luft und macht schreckliche Kopfschmerzen, miese Laune und wenig Urlaubsvorfreude. Diese erscheint mir im Moment noch als ein zu großes Wagnis, weiß ich doch noch nicht, ob ich den gigantischen Aktenberg noch werde bezwingen können.
Danach ist nämlich definitiv Sense mit allen Tätigkeiten ausser Lernen.
Nun ein kleines Quiz am Rande: Was ist auf oben stehendem Foto zu sehen?
Hola amigos! Nur noch kurze Zeit bleibt bis zum Beginn unserer großen Reise. Ein Großteil ist nun schon geplant, ein Teil fehlt noch. Wir brauchen noch einen Internationalen Führerschein für Neuseeland, einige unserer Übernachtungen dort müssen noch gebucht werden, das Visum für Australien fehlt, aber das werden wir alles hoffentlich noch in den nächsten Wochen beisammen bekommen.
Bis dahin muss ich aber auch noch irgendwie meine Doktorarbeit vorantreiben. Fertig wird das natürlich alles nicht mehr bis Anfang November, aber ich hoffe, dass ich zumindest die Datenaufnahme vor dem Abflug noch hinkriegen kann. Dafür darf ich das Haus aber theoretisch nicht mehr verlassen!
Wenn ich das aber schon tue, dann passieren mir natürlich gleich lustige Sachen. Eben stand ich beim Einkaufen in der Schlange an der Kasse und hinter mir war eine Familie – Eltern und ihre beiden etwa 6 und 8 Jahre alten Töchterlein. Die kleinere – mit dem süßen Namen Lisa – boxte die ganze Zeit auf den recht voluminösen Po ihrer etwa 1, 20 Meter großen Mutter ein. Und als die nicht zufriedenstellend reagierte, ja da nahmen sich Lisas Füße eben ihrer großen Schwester an. Und als die dann unschönerweise zurücktrat, da musste dann Papa noch als Rammbock herhalten. Ich hab die ganze Szene eigentlich auch nur zur Überbrückung der Wartezeit verfolgt, aber dann kam der Kracher. Als der Papi von Lisa nach ner Minute oder so genug hatte, versuchte er die Aggressionen seiner 6jährigen Tochter – tatsächlich dann auch wirkungsvoll – mit folgender Drohung zu unterbinden: “Du darfst kein Tekken mehr spielen, du boxt ja nur noch um dich!”
Lassen wir die wichtigen Details dieser kurzen Szene noch einmal auf uns wirken. 6jährige Tochter. Tekken?!?!
Wenn ich so etwas mitkriege, dann vertrau ich wieder darauf, dass man als Eltern heutzutage auch alles richtig machen kann. Ebenso wie eben auch alles falsch.
Hier friste ich arme Frau nun mein Dasein vor dem Computer, mein steter Begleiter – das Telefon an meinem Ohr. Im Moment wage ich es nicht, einen Zeitplan zu erstellen, weil ich den am Ende nicht einhalten könnte. Fakt ist – ich habe mit weit über 200 Frauen telefoniert, mit ca. 50 davon schon 2mal und damit im Schnitt etwa eine halbe Stunde mit jeder einzelnen von denen. Mein Ohr fault mir fast ab, allerdings kann ich mir fast keine Pause erlauben, wenn ich diesen riesigen Berg noch abzutelefonierenden Patientinnen auf meinem Schreibtisch liegen sehen und mir vorstelle, dass ich maximal 12 Stück am Tag schaffe. Mehr geht einfach nicht, weil ich sonst einen Punchingball neben dem Telefon aufstellen müsste. Dafür habe ich aber im Moment kein Geld.
Die Weltreise kommt immer näher, damit leider aber auch irgendwie das Examen, für das zu lernen mir im Moment auch nicht die Spur von Zeit bleibt. Leider! Man müsste sich zerteilen können!
Es ist erst 20.50 Uhr, und ich sitze in der Klinik. Irgendwie geschieht es mir ja recht, ich habe ja schon 4 Wochen lang den Bunker fast nicht von innen gesehen. Das wird sich bald ändern. Mein Doktorarbeitsbetreuer hat ein ganz tolles Computerprogramm an den Start gebracht, das meine bis jetzt vollbrachte Arbeit gelinde gesagt überflüssig macht. Mehr noch – ich muss alles und noch viel mehr neu eingeben. Und ich muss vor allem noch einmal alle Akten lesen. Halleluja! Abgesehen davon, dass ich die dazugehörigen Damen ja auch noch anrufen muss. Mir sträuben sich schon die Haare angesichts dieses gigantischen Datenwustes, den ich ja irgendwie übersichtlich halten muss. Mir graut es schon davor, wochenlang in dem Kasten hier zu sitzen. Zum Glück gibt es ja noch Jans Zweit-Kaffeemaschine, die hier ihr neues Zuhause finden wird. Wie soll der Mensch sonst überleben!? Gut, dass ich das Examen schiebe – anders wäre das wirklich nicht zu machen. Wenn ich das alles überhaupt bis April fertig habe! Mein Betreuer meinte, die Daten reichen am Ende wahrscheinlich für mehrere Promotionen…na toll.
Des weiteren…kennt ihr noch diese alte RTL-Sendung “Wie bitte?”? Vielleicht hieß die auch anders. Jedenfalls mein ich die, wo ständig irgendwelche Fälle aufgerollt wurden, wo die Telekom irgendeinen Mist gebaut hat. Da könnt ich jetzt mitmachen! Ich wollte eigentlich nur eine Telefon- und Internetflat. Man darf sich nicht beschweren – wir haben immerhin noch Telefon, aber das Internet haben die uns seit 1 Woche zerschossen und das beste: keiner findet den Fehler! Fantastisch, mein letztes Telefonat dauerte über 1 Stunde, in der ich allerdings auch mit 6 verschiedenen Störungs-, Buchungs- und Verwaltungsstellen gesprochen habe. Und keiner hat den Fehler gefunden. Immerhin haben nicht alle behauptet, dass es gar keinen Fehler gibt. Das ist ja auch schon was.
Ich weiß, eigentlich ist ja jetzt nicht mehr Juni, aber im Juni bin ich fertig geworden mit diesem Mist-PJ. Seitdem versuche ich ohne Urlaub Urlaub zu machen, was natürlich gar nicht klappt, da sich in einem Jahr ziemlich viel anhäuft, wozu man nicht gekommen ist. Naja und Wäschewasche kann man ja auch keine Monate vor sich herschieben.
Jedenfalls suche ich relativ hilflos nach der rechten Motivation, um mal so richtig mit der Doktorarbeit in die Gänge zu kommen. Aber Lethargie ist im Moment mein 2. Vornamen. Leider. Dafür bin ich schonmal dabei, mich sportlich wieder etwas zu betätigen – die Fotos von den Fijis sollen ja dann auch bissi was aussehen!
Das ist übrigens auch gebucht – 15. bis 20. November schippern wir im türkisblauen Meer mit einem Bootchen rum, schnorcheln und liegen einfach in der Hängematte direkt am Strand. Ich find, das klingt gut. Ist zwar relativ teuer auf den Fijis, aber Malediven wären noch viel teurer gewesen.
Sydney wollten wir auch schon buchen, problematisch ist daran nur, dass in den meisten Testberichten steht, dass da haufenweise Insekten und Bettwanzen auf einen lauern. Das macht die Wahl nicht eben leichter. Und wenn man als Pärchen unterwegs ist, muss man auch nicht getrennt jeder im geschlechtsspezifischen 10er Schlafsaal nächtigen. Finde ich jedenfalls!
Erwähnte ich, dass Bali gebucht ist? Falls nicht – wir nächtigen in einer total kitschigen Behausung namens Lumbung. Das sind so Stelzenhäuser aus Flechtwerk. Dafür haben die aber auch keine Fensterscheiben – ergo: man hört zwar toll das Meeresrauschen nachts, dafür kommen die Viecher aber auch ungehindert rein. Dazu kommt, dass es in Indonesien wohl durchaus haufenweise giftige Riesenspinnen und krankheitübertragende Stechmücken gibt. Da stand auch irgendwo, dass die meisten Spinnen nachtaktiv sind und man vor dem Zubettgehen erstmal alle Ritzen und Ecken absuchen sollte. Das – muss ich sagen – trübt die Freude schon ein bisschen! Aber nur die Harten kommen in den Garten. Und das da in Bali sieht jedenfalls so ähnlich aus, wie man sich das Paradies vorstellen könnte…
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