Nini's Welt

Zum heiligen Wochenende

Muss ich jetzt eigentlich irgendwas dazu schreiben, dass der Papst halt nun mal tot ist? Ne, oder? Gut ich mag auch gar nicht. Jeder muss mal sterben.
Viele Ereignisse des Wochenendes kann ich nicht berichten, weil wir relativ gemütlich unterwegs waren. Freitag im Reits, wo ich den Rest des Abends mit Hendrik die Wegsteck-Unternehmungen seiner Kumpels beobachtet, kommentiert und ausgezählt habe. Manchmal hat man es verdient, dass irgendwo einer ne Kamera dabei hat und man mit seinem auf Schwarz-und-Weiß festgehaltenen Fehltritt wochenlang aufgezogen wird.
Sehr lustig sind dort auch immer die total aufgeblasenen, den Schwengel beinahe vor sich her schwingenden Möchtegern-Playboys mit schicken Leder-Slippern, stylischer Frisur und allen Assesoirs, die es braucht, um ein Colin Farrell-Verschnitt zu sein. Tja und die Mädels machen eigentlich alles, was feuchte Männerträume macht. Kann es sein, dass diese peinlichen weißen Lack-Highheel-Stiefel jetzt in sind? Nix gegen Highheels, die sind bestimmt heiß, aber in Marburg auf dem Kopfsteinpflaster um jeden Preis Pfennigabsätze anziehen, das verheißt echt schon “Popp mich, ich bin geil und zu haben”.
Dann gibts immer Grüppchen von Typen, die sich zuschütten und Weiber penetrant begaffen, weil sie keine Chica abgekriegt haben. Ach herrlich, da kann man den ganzen Abend hocken und nur beobachten.
Nuja, gestern abend sind wir ins Delirium, aber Steffi und Nico waren ziemliche Abschwächler. Noch kurz ins Paf, wo Night of Darkness war – sehr angenehmes schwarzes Volk und sehr angenehme Musik – dort wurde dann aber auf Grund der negative vibrations eines uns wohlbekannten Thekenmitglieds auch nur ein kurzer Besuch draus.
Ja und jetzt lieg ich in meinem Bett, durfte ausschlafen und muss gleich noch meine Wohnung aufräumen. Hier siehts aus…nenene. So, dann is später Arbeitsbesprechung – welch unbändige Freude – dann geh ich mit dem Arne was essen, ja und dann is auch schon wieder Montag.
Woche des Housesittens, so ich mach jetzt den Putzteufel…

Von einem Fuß

Zunächst habe ich heute voller Stolz zu verkündigen, dass mein Lieblings-Bruder sein Diplom im Säckel hat, ich über alle Maßen stolz auf ihn bin und ihm nochmals ganz arg gratulieren will!
Dann verkündige ich weiterhin, dass ich heute gezwungen war, einem armen vom Krebs gepeinigten Mann, der in jeder verfügbaren Vene eine Nadel liegen hatte, Blut abzunehmen. Die haben ihn sogar aus Verzweiflung schon in der Leiste angezapft. Das erschien mir natürlich indiskutabel – also blieb nur der Fuß. Und es tat mir so wahnsinnig Leid, dass ich dem armen Knochen auch noch durch die Fußhaut Schmerz bereiten musste. Keiner kann sich meine Erleichterung und gleichzeitige Überraschung über den Erfolg dieser Mission vorstellen, als da doch tatsächlich aus dieser kleinen Vene am Fuß geradewegs durch die von mir mit zitternder Hand geführte Nadel das Blut strömte. Meine Güte war ich da froh!
Soweit die Erfolgserlebnisse des heutigen Tages. Die Chirurgie-Klausur, die nun schon fast einen Monat her ist, scheint wohl etwas bei den Korrekteuren in Vergessenheit geraten zu sein. Keiner weiß was, und der einzige, der laut aller ihm offenbar Untergebenen was von der Klausur weiß, der ist mal eben bis zum 18. April im Urlaub. Macht ja nix. Supi. Es ist zum Kotzen.
Naja, jedenfalls bin ich total im Arsch gerade, bedauere es zutiefst, dass das Wochenende nicht schon heut angefangen hat, und liege schon im Bett. Das Wochenende nähert sich durch diese durch Frühaufstehen verkorksten Wochen immer mehr einer Heiligsprechung durch meine Wenigkeit. Dieses Wochenende fahre ich nicht heim, besser ist das. Ich bleib hier in Marburg und werd mal mit dem Zullerich das Haus rocken – soweit diese Planung denn durchführbar ist. Jedenfalls bleib ich auf jeden Fall hier – wenn es möglich wäre, würde ich auch nächstes Wochenende hier bleiben, aber da werde ich ja zu Hause den Dog-, House- und Omi-Sitter machen.
So, und eh ich wirklich endgültig einpenne, werde ich mich jetzt nochmal schön lang unter die heiße Dusche stellen…

Neue Woche

Ich werd schwach, ich merk das schon. Gestern war ich so müd, dass ich trotz glänzender Party-Voraussetzugen zu einer indiskutabel frühen Zeit heimgegangen bin, weil ich sowas von müd war. Mehr noch, net nur müd sondern so abwesend, da hätte neben mir ne Massenschlägerei stattfinden können, das wär nicht sonderlich tief in mein Bewusstsein eingedrungen. Komische Stimmung, tsjaja.
Das hatte dann allerdings den Vorteil, dass ich im Hause Kühnel noch die freie Schlafplatzwahl hatte. Ich wußte nich so genau, ob ich jetzt sozial sein und statt einer Couch meine Luftmatratze im Schlafzimmer ausbreiten soll. Dann dachte ich allerdings, dass es bestimmt doof wäre, wenn der Marco mit nem Mädel heimkommt und die Käthe liegt schlummernd in der Liebeshöhle. Gut, dass ich mich auf die Couch gelegt hab, weil den später in der Nacht aufgetretenen Geräuschen von nebenan nach zu urteilen, wurde im Schlafzimmer noch ordentlich das Haus gerockt. Und die spät nach Hause kommenden Gestalten haben auch noch das Haus gerockt, äh…natürlich nicht so wie die in der Liebesgrotte. Irgendwann stand da plötzlich das Ärmchen vor der Couch und zog sich die Hose direkt neben meinem Kopf aus. Auf meinen entsetzten Blick hin erklärte er mir dann, dass er sich 4 Stunden in Elkerhausen verirrt habe, schließlich eine gemütliche Lagerstatt im Garten eines älteren Ehepaars bei strömendem Regen gefunden hätte, die er nach Einspruch der Gartenbesitzer leider wieder verlassen hätte müssen, und schlussendlich habe er sogar noch den Weg nach Hause gefunden.
Neben dieser gab es weitere langdauernde Unterbrechungen meiner Nachtruhe, doch ungeachtet dessen war ich heute morgen der einzige Mensch in dieser Bude, der sich bewegen konnte.
Und obwohl ich eigentlich total fit und gut gelaunt sein sollte, bin ich so bissi gedetscht. Als wär irgendwas schlimmes passiert gestern. Isses nicht, aber ich hab so das Gefühl, als wär was nicht mehr in Ordnung. Als hätte ich irgendwas verloren. Keine Ahnung, ich bin jedenfalls immernoch in diesem sehr sehr abwesenden Zustand, was sich hoffentlich morgen früh nach Konfrontation mit der Gegenwart in der Klinik geben wird…

Effizienz

Der gestrige Abend war in vielerlei Hinsicht überaus effizient.
Ich hab mich in unglaublich kurzer Zeit unglaublich stark abgefüllt mit bemerkenswert kleinem Materialverbrauch – sehr effizient.
Mit zuvor beschriebenem Manöver habe ich ebenfalls unheimlich schnell die Woche beerdigt und vergessen – immens effizient.
Darüberhinaus half mir der kleine Ausflug in das Reich des Fusels ziemlich gut dabei, meine Meinung endlich einmal zu verbalisieren – auch wenn mein Gesprächspartner vermutlich alle Verbalisierungsversuche falsch verstanden haben dürfte, der Effekt bleibt der gleiche – und der ist ungemein effizient.
Vielleicht ist dieser ach so effiziente Abend endlich mal gut für mein Aggressionspotential und mein Seelenheil, auch wenn ich daran zu zweifeln beginne, dass Alkohol ein zuverlässiger Partner im Kampf gegen zwischenmenschliche Probleme ist. Der Fusel beschleunigt bereits geplante Handlungen allenfalls, allerdings verfeinert er sie sicherlich nicht – im Gegenteil, der Fusel ist der Freund des Missverstehens und der unwiderrufbaren Worte.
Anders gesagt – hoffentlich ist die Famulatur bald vorbei – das, was ich da sehe und meine persönlichen Sorgen, das ist alles nicht gut für mich im Moment – und es wird Zeit, dass ich Urlaub vom Leid in der Klinik und meiner privaten Sackgasse bekomme.

Ach, vielleicht eine kleine Geschichte am Rande, damit das Lesen kein reines Psychomassaker auslöst – man stelle sich vor eine Frau, die leider Gottes was an ihrer Musch operiert haben muss. So. Die kriegt jetzt also ihren Unterkörper betäubt, ist aber ansonsten wach. An der Stelle, wo ihre Beine links und rechts hochgeschnallt werden, schaltet sich eine Medizinstudentin ein, die irgendwie findet, wenn schon die Tür zum Flur sperrangelweit offen steht, dann könne man doch wenigstens einen Sichtschutz aufbauen. Nun ja, der Rest der Prozedur gestaltet sich so, dass ständig 5-10 Leute im Raum und dabei mit Blick auf ihre Musch zirkulieren, die sich lautstark unterhalten und sich insgesamt so verhalten, als bekäm die Frau da nur nen kleinen Holzsplitter aus dem Finger gezogen. Also ich wäre glaube ich wenig begeistert, wenn irgendwelche Leute ohne erkennbare Funktion bei der Sache die ganze Zeit durch den Raum wuseln, auf meine Musch starren wenn sie grad dran vorbeilaufen und noch nicht mal dran denken, beim Verlassen des Raums den Sichtschutz wieder “vor Sicht schützend” an seinen Platz zu stellen. Dass während dem ganzen Eingriff kein Mensch mit der eigentlichen Hauptperson, nämlich der Patientin, geredet hat, na das wird ja wohl auch keinen wundern.
Dies sollte nur als kleiner Einblick in den Klinikalltag dienen, der mich mit solchen Szenen im Moment ungemein annervt.
So, der Freitagabend scheint nichts weiter mehr herzugeben. Ich empfehle mich also in die Heia, zu meinen dummen Gedanken und wünsch frohe Ostern allerseits.

Der goldene Stinkefinger geht heute an…

Also echt – ich weiß ja im Moment ziemlich genau, wie trivial das eine oder andere Problemchen gegenüber den richtig lebensbedrohenden Abartigkeiten ist. Aber trotzdem, mir fällts heut gerade echt schwer mich zu beruhigen. Ich bin sowas von sauer gerade und mag auch niemanden mit dem Grund dafür annerven – aber eins ist sicher: ich bin wirklich ausgesprochen wütend und aggressiv, weil diverse Menschen meinen es sich mal wieder so richtig schön bei mir verscheissen zu müssen. Ich lass ja sicherlich viel mit mir machen, aber ich finde auch, dass man niemandem das Gefühl geben muss, austauschbar oder 2. Wahl zu sein. Dummgeschwätz halten, Laberrabarber, Bliblablub und dabei einfach nur total ego die eigene Libido spazierenfahren ohne Rüchsicht auf Verluste. Ich glaub – auch wenn ihr ja keine Ahnung habt, wovon die verrückte Käthe da schreibt – dass hier mal andere Saiten aufgezogen werden müssen. Ich hab keinen Bock beliebig und abrufbar zu sein. Wer nicht will, der hat schon. Und behandeln wie ne Notfallhostess lass ich mich auch nicht mehr. Jeder kriegt sein Fett weg für das was er macht. Und irgendwann wirds jeder bereuen, dass er Scheisse gebaut hat. So. Einstweilen befriedigt mich exzessives Handynummer-Löschen und SMS-Terminieren.
Jetzt gehts mir noch nicht mal besser, es ist immernoch ein gefährlich hohes Aggressionspotential vorhanden, das früher oder später irgendwo seine Ableitung finden muss. Alkohol ist nach dem gestrigen Abend sicherlich keine Lösung und deshalb kuck ich mir jetzt Harrison Ford in seinen knackigen Jahren an und ess irgendwas fettiges. Jawohl, so werd ichs machen.

Bilder

Morgensonne in Angkor Privater Sonnenuntergang nahe Nha trang

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